Entwicklung
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Trinität, junge Frau - Frau - alte Frau
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Rückgrat und Sockel der Skulptur ist der Körper einer blutroten Königskobra. Sie schützte der Legende nach Buddhas meditative Versunkenheit während eines Regens, indem sie sich hochaufrichtete und über seinem Kopf ihre Brust schirmartig wölbte. Gleichzeitig verkörpert sie die so genannte Kundalini-Energie,
die von unten nach oben fließend, unsere tief innenwohnenden Kräfte entfalten hilft, aus der Sicht fernöstlicher Weisheit. Dies allmähliche und höchst kraftvolle Entwickeln findet in der Skulptur seinen sehr bildhaften Ausdruck. Von dem sattgelben Fächer der eigenen Haarsträhnen schützend geborgen,
darüber neigt sich noch dazu der Kopf der Kobra als Dach, sitzt eine Meditierende. Im Bild darunter erhebt sie sich, wiederum im Schutze des eigenen Strahlenkranzes – und durchgängig im Rücken der Gesamtskulptur - im Schutze der heiligen Schlange. Darunter steht sie dann ganz frei und gerade,
ebenso geschützt durch sich selbst und die hinter ihr wirkende Energie. Sie ist es, die dabei auf dem Sockel der eingerollten Schlangenkörpers zu stehen kommt. Auch in der "Gegenrichtung" lässt sich diese Skulptur "ablesen": Die Aufrichtung verlangt die Rückführung in die Meditation, in die versunkene Ruhe der eigenen Tiefe.
Es ist wie das Gehen im Labyrinth selbst - von innen nach außen, von außen nach innen. Gesa Kriegs Verfahren, die drei Seinszustände in einer einzigen Skulptur abzubilden, verdeutlicht deren enge inhaltliche Verflechtung sehr eindringlich. Zugleich erinnert sie an die Weise, wie Künstler im Mittelalter die zeitliche Abfolge eines Geschehens darstellten.
Nachgefragt sagte mir Gesa Krieg, dass sie die drei Lebensalter mit der Skulptur dargestellt hat. (Noch einmal also das Thema zeitlicher Abfolge) Wieder von unten nach oben "gelesen" und damit im Gleichklang mit der sich aufrichtenden Schlange: die junge Frau, offen und fest stehend, die Frau mitten in ihrem Leben, aufrecht und die alte Frau, die im Lotossitz meditiert, Zeichen der Weisheit, Zeichen der Gelassenheit und innerer Ruhe.
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