Das Eifeldorf als literarischer Ort |
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Seit 2003 gab es in Folge zum sechsten Mal eine: Muntere Lesung in der Tuchfabrik |
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Es ist keine heile Welt, die der Keldenicher Norbert Scheuer in seinem neuen Roman beschreibt. Am Donnerstag trug er erstmals öffentlich aus dem Werk vor, das an seine preisgekrönte Kurzgeschichte "Überm Rauschen" anknüpft. Das Gasthaus in seinem Buch, in dem sich Dorfbewohner und Übernachtungsgäste treffen, liegt allerdings nicht mehr an der Urft wie in der Kurzgeschichte, sondern an der Kyll. Der Schauplatzwechsel passt, wenn man so will, zur Biografie Scheuers, der zwar in der Eifel geboren wurde, aber immer nur ein paar Jahre an einem Ort gelebt hat. Er selbst schätzt es für seine Arbeit als vorteilhaft ein, dass er durch seine häufigen Umzüge "nie eine starke Bindung zu einem Dorf" aufgebaut habe. Dadurch habe er zu den Plätzen, an denen er lebte, stets ein distanziertes Verhältnis bewahren können. "Wäre dies nicht so, wäre die Literatur, wie ich sie schreibe, nicht möglich." |
Autor Norbert Scheuer |
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Manfred Lang ist nicht nur Diakon, Journalist, Essayist, Inhaber einer Presseagentur, Herausgeber und zudem auch Landwirt, sondern auch Chronist der Eifel, wie Christine Badtke sagte. Der 49-Jährige widersprach nicht, findet für sich aber die Umschreibung "Jäger und Sammler" passender. Lang beschreibt seine Heimat und ihre Menschen, wie die Lesung eindrucksvoll zeigte, in etlichen Facetten. Historische, wirtschaftliche, soziologische und zutiefst menschliche Aspekte - wie in "Zwei Drittel", der Geschichte von Jakob und Lisa - ergeben ein abgerundetes Bild. |
Autor Manni Lang |
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Badkes Einwurf, dass dabei auch Nostalgie eine Rolle spiele, wollte Manfred Lang nicht akzeptieren. Es sei vielmehr so, dass der Blick in die Vergangenheit ihn traurig mache. Vor allem bedaure er den Verlust der verlässlichen Strukturen, die früher das Dorfleben und die häufig großen Familien prägten. Lang räumte auch ein, dass er mit dem Eifelbild, wie Norbert Scheuer es zeichnet, anfangs ganz und gar nicht einverstanden war. Er empfand es als unversöhnlich und negativ. Mittlerweile habe er längst erkannt, dass Scheuers Fiktion so überzeugend sei, "dass sie zahlreiche Merkmale der Realität transportiert", sagte Lang. |
angeregter Austausch |
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Die Resonanz auf den literarischen Abend mit dem Titel "Eifeler Ansichtssachen - Literarische Blickwinkel auf das Leben im Dorf" war beachtlich. Hans Bösch, der Vorsitzende des Fördervereins, begrüßte eine rund 60-köpfige Zuhörerschar. Dank Scheuers Entscheidung, den Anfang seines noch unvollendeten Romans vorzulesen, kamen sie unerwartet in den Genuss einer Premiere. |
gebannte Zuhörer |
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