Die Ankunft in Batticaloa

SRI LANKA. Samstags sind als Vorauskommando Rolf Stupp (Feuerwehr Euskirchen) und Vettivelu Balasundaram aus Euskirchen (der Vater der Euskirchener Feuerwehrfrau Krisantini Balasudaram) nach Sri Lanka gefolgen, um die Lage zu peilen sowie einen Wagen, Fahrer und Unterkunft zu besorgen.

Am Montag fliegen DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann, der Arzt Dr. Joachim Rechmann und ich über Zürich und die Malediven nach Colombo, das wir am Dienstagmittag (Ortszeit) erreichen.

Gut 30 Grad, reichlich Luftfeuchtigkeit - willkommen in der Waschküche. Prinz Charles ist noch in der Stadt und verursacht natürlich an seinem Abreisetag entsprechenden Wirbel und Chaos.

Wimalaswary Kymarasamy, die Schwägerin Balasundarams, empfängt uns mit unbeschreiblicher Gastfreundschaft. Selbst Koffer und Rucksack ausladen? Undenkbar. Stattdessen müssen wir uns hinsetzen, Tee trinken und erzählen.

Abends bauen wir unsere Moskito-Dome auf. Wir schlafen im Wohnzimmer und Schlafzimmer der Hausherrin in den Schutzzelten, die Sri Lanker daneben - ohne Zelte oder Moskitonetze.

In aller Herrgottsfrühe dann Abfahrt nach Batticaloa: 280 Kilometer geht es über unglaubliche Straßen in knapp zehn Stunden. Bei einer anderen Schwägerin Balasundarams, Paramaswaly, und deren Mann Kandasamy genießen wir die gleiche Gastfreundschaft. Gegessen wird interessanterweise dann, wenn der Gast möchte - was er natürlich auch artikulieren sollte. Dies führt mehrfach zu gewissen Irritationen, da wir Mitteleuropäer halt gewohnt sind, uns nach dem Gastgeber zu richten.

Gekocht werden für die deutschen Gäste Festessen: Fleisch, Reis mit Gemüse, Salat, das Ganze natürlich schön scharf. Auf besonderen Hinweis Balasundarams aber wahrscheinlich nicht Sri Lanka-scharf. Wer weiß, ob europäische Gaumen und Mägen das vertragen hätten. Erst nach den Gästen essen die Hausbewohner: sri lankische Höflichkeit. Auch gehen die Gastgeber erst dann zu Bett, wenn die Gäste sich zur Ruhe gebettet haben.

In Batticaloa haben wir Freiluft-Schlafzimmer: eine überdachte Veranda, auf der wir unsere Mosikito-Dome aufbauen. Das ist dem Hausherrn zwar ganz schön suspekt. Dass die Gäste draußen schlafen wollen, ist ihm nicht geheuer. Erst, als er die Dimensionen von vier Moskito-Domen erahnt, ist er einverstanden.

(Ramona Hammes)

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